Ökumenischer Gottesdienst in der Pfingstkirche

Am Sonntag, dem 27. Januar 2019 feierten wir um 11:00 Uhr in der Pfingstkirche unser alljährlicher ACK- Gottesdienst. Das ACK bedeutet Arbeitskreis Christlicher Kirchen. Hier sind alle christlichen Kirchen vertreten. Dieser Gottesdienst findet immer am Ende der Gebetswoche für die Einheit der Christen statt. Er wird jedes Jahr von einem anderen Land ausgerichtet, diesmal von Indonesien. Thema des Gottesdienstes war

Gerechtigkeit, Gerechtigkeit –
ihr sollst du nachjagen

 

Pfarrerin Susanna Faust-Kallenberg – Pfarrerin für interreligiösen Dialog des Stadtdekanats Frankfurt und Offenbach – eröffnete den Gottesdienst. Im anschließenden ausführlichen Schuldbekenntnis wurde dann deutlich, wie diese Gerechtigkeit immer wieder verletzt wird:

  • Ungerechtigkeit den Menschen gegenüber, die uns fremd bzw. die arm sind oder am Rande der Gesellschaft leben. Den Unterdrückten, die aus Angst nicht verteidigt wurden. Bevorzugung uns nahe stehender Menschen bzw. Menschen mit höherem sozialen Rang.
  • Angehörige anderer Kirchen als Konkurrenten betrachtet. Feindseliges Verhalten anderen gegenüber. Zögerliche Vergebung. Eigene Interessen in den Mittelpunkt gestellt. Auf die Bedürfnisse unserer Schwestern und Brüder nicht angemessen reagiert. Ausgrenzung von  Menschen, die anderer Meinung sind.
  • Respektlos dem Nächsten gegenüber. Unwahrheiten über soziale Medien verbreitet. Den Frieden zwischen den Menschen gestört.

In seiner Predigt bezog sich Pfarrer Rolf Glaser zunächst auf das diesjährige Gastland Indonesien. Mit „In einer Scheune voller Reis verhungert die Maus“, einem Zitat aus eben diesem Land führte er in die Problematik ein. Obwohl 5 Prinzipien für mehr Gerechtigkeit sorgen sollen, sieht es in der Wirklichkeit anders aus:

  1. Glaube an den einen und einzigen Gott,
  2. Eine gerechte und kultivierte Mitmenschlichkeit,
  3. Die Einheit Indonesiens,
  4. Eine Demokratie auf der Grundlage der Weisheit, die aus dem durch Beratungen der Parlamentsmitglieder erzielten Konsens erwächst,
  5. Soziale Gerechtigkeit für alle Indonesier

Trotz reicher Rohstoffvorkaommen lebt die Mehrheit in Armut. Einheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sollen dafür sorgen, dass der Korruption der Boden entzogen werden soll.  Wo Ungerechtigkeit herrscht ist auch die Einheit bedroht. Sich auf Paulus beziehend führte Pfarrer Glaser weiter aus, dass nur bei Beachtung aller Glieder einer Gesellschaft Gerechtigkeit entstehen kann, die zur Einheit führt.

Dies auch als Vorbild für unsere Ökumene, die z. Zt. mehr aus Pflichtübungen besteht, denn aus wirklicher Überzeugung. Wir sollten uns eher als Teil einer Weltkirche sehen und dem entsprechend handeln, dann wir die Einheit deutlich werden, einer Einheit in Vielfalt. Einheit der Kirche als Dienst an den Menschen, Einheit der Kirche als Intrument weltweiter Gerechtigkeit.

Dann bliebe noch die Barmherzigkeit. Barmherzigkeit nicht mit uns, sondern mit allen Menschen. Daraus erwächst die Gerechtigkeit, denn Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit gibt es nicht.

Nach dieser Predigt wurden diese Punkte: Einheit – Gerechtigkeit – Barmherzigkeit in einer Selbstverpflichtung zusammengefasst. Nach dem großen Glaubensbekenntnis und den Fürbitten schloss mit dem Segen dieser intensive Gottesdienst.